Projekt „Neuer Kamin“

Cornelia, 37, Mai 2020

Ein knisternder Kamin im Wohnzimmer war schon immer mein Traum. Nun kann ich ihn endlich verwirklichen. Doch wie soll er sein, mein Ofen? Was macht ein gutes Gerät aus? Und worauf muss ich in meiner Wohnung achten, damit alles einwandfrei funktioniert? Hier das Ergebnis meiner Recherchen.

Ein guter Kamin

Zunächst mache ich mir Gedanken, was mein Kamin können soll. Soll er gut und langanhaltend wärmen? Oder ist mir vor allem die Feueratmosphäre wichtig?

Kamine, Kaminöfen und Gaskamine sind in erster Linie atmosphärische Highlights. Ihre Sichtscheiben sorgen für ein fulminantes Feuer-Schauspiel im Wohnzimmer. Offene Kamine zaubern darüber hinaus einen wunderbaren Holzduft in den Raum. Kamine wärmen schnell und intensiv, die Gaskamine sogar auf Knopfdruck. Sie kühlen aber auch schnell wieder ab, nachdem das Feuer erloschen ist. Speicheröfen, Kachelöfen und Grundöfen dagegen heizen hauptsächlich und speichern die erzeugte Wärme für längere Zeit.

 

Die Beschaffenheit der Wohnung

Kamin und Raum müssen dimensional harmonieren, damit die Wohnung gut beheizt, aber nicht überhitzt wird. Ein offener Kamin braucht viel Platz, um sich zu entfalten. Kompakte Kaminöfen sind hingegen perfekt für kleinere Räumlichkeiten. 

Doch nicht nur die Größe des Kamins selbst, sondern auch die der Sichtscheibe bzw. der Brennraumöffnung ist wichtig. Bei zu großer Scheibe bzw. Öffnung kommt es in einem kleinen Zimmer schnell zur Überhitzung.

Aufgrund des Gewichts der Öfen sind vor dem Einbau die Fußböden und Decken zu beachten – vor allem bei älteren Häusern. Der Fußboden muss nicht nur stabil sein, sondern auch feuerfest. Entweder er besteht aus Stein oder Fliesen oder er muss durch eine Feuerschutzplatte geschützt werden.

Zu brennbaren Materialien muss ein ausreichender Sicherheitsabstand gewahrt werden. Das gilt auch für Wände, falls sie teilweise aus brennbaren Stoffen bestehen.

 

Der fachgerechte Einbau

Es reicht also nicht, einen Kamin einfach zusammenzuschrauben. Vorher muss der Raum untersucht, ausgemessen, die Statik geprüft werden. Die brennbaren Materialien in der Nähe des Ofens müssen ausgemacht und isoliert werden. Eine Kunst für sich ist natürlich auch der Anschluss an den Schornstein.

Der Einbau eines Kamins ist überhaupt etwas für Feinmotoriker. Bei dieser Tätigkeit ist sorgfältigste Maßarbeit gefragt. Ein Fehler – und der Ofen erzielt nicht die optimale Leistung. Um die richtigen Maße zu ermitteln, werden Zeichnungen auf dem Boden und an der Wand angefertigt und die Ausrichtung des Kamins am Ende auch noch mit einer Wasserwaage kontrolliert.

Mit diesen Infos ausgestattet, kann das Projekt „Neuer Kamin“ starten. Die Wohnung analysieren, den passenden Ofen auswählen und den Einbau einem Meister seines Fachs anvertrauen. Dann steht einem knisternden, atmosphärischen Genuss bald nichts mehr im Weg!