Kamine und Kaminöfen gibt es heute in allen Formen und Farben, mit den verschiedensten Brennstoffen und Feuertechniken, mit verschiedenen Flammenbildern und für jede Location. Aber bis es so weit war, ist einiges passiert. Feuerstätten können auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Feuerstellen in der Frühzeit, Antike und Mittelalter
Wir erinnern uns – die menschliche Zivilisation verdanken wir, unter anderem, der Entdeckung des Feuers. Es begann also alles mit Lagerfeuern, Fackeln und kerzenähnlichen Leuchten. Die Römerzeit brachte das Hypokaustum hervor – eine Art früheste Form der Fußbodenheizung.
Die Technik der ersten Indoor-Feuer war einfach. Die Feuerstellen befanden sich in der Mitte des Raums, ein Loch in der Decke sorgte für den Rauchabzug. Soweit es überhaupt einen Rauchabzug gab. Brandschutz war kein Thema.
Die ersten Kamine wie wir sie heute kennen stammen aus dem Mittelalter. Da kamen die Schornsteine für den Rauchabzug hinzu. Die Kamine wurden von der Raummitte an die Seitenwände verlagert und mit Steinen verkleidet – die erste Form von Brandschutz und Wärmespeicherung.
Feuer der Renaissance und der Industrialisierung
In der Renaissance wurden die Kamine an der Rückwand mit Metall versehen. Ein weiterer Schritt zu effizienterem Wärmemanagement. Das Design erlebte eine Blüte. Aufwendige Verzierungen und kunstvolle Details verschönerten die prächtigen Feuerstätten.
Ein eigener, dem Feuer und der Wärmegewinnung gewidmeter Berufsstand hatte sich etabliert und hat bis heute Bestand. Der Hafner war auch zu damaliger Zeit bereits in Zünften organisiert. Heute ist das Berufsbild des Kachelofen- und Luftheizungsbauers nach wie vor ein Lehrberuf.
Die Industrialisierung brachte neue Materialien wie Stahl und Guss mit sich. Ein weiterer technischer Fortschritt, die Feuerstätten wurden dadurch langlebiger und effizienter. Das Design wurde jedoch wieder schlichter – der Fokus lag auf der Funktionalität.
Kamine unserer Zeit
Je weiter die Zeit fortschritt, desto innovativer wurden die Kamine. Sicherheit und leichte Bedienbarkeit, Nachhaltigkeit, Sauberkeit und Umweltschutz traten in den Blickpunkt. Lösungen zur Wärmespeicherung, Wärmeverteilung und Wärmeregulierung wurden perfektioniert. Disziplinen vernetzten sich, Kamine wurden in Wasserführungssysteme und Smart Home Systeme eingebunden. Holz blieb nicht die einzige Feuerquelle. Man beheizt die Kamine heute auch mit Gas, experimentiert mit exotischen Brennstoffen wie Bioethanol, und es geht sogar ganz ohne echtes Feuer, mit den virtuosen Flammen-Technologien der Strom-Kamine.
Und auch das Design veränderte sich. Es wurde individuell und vielseitig. Form und Aufbau der Feuerstätten wurden auf die vielfältigen Bedürfnisse, Wohnsituationen und Raumgrößen angepasst. Ästhetik wurde an den unterschiedlichen Lebens- und Einrichtungsstilen ausgerichtet. Vom traditionellen Urfeuer über den minimalistischen Kaminofen bis hin zum futuristischen Schwebefeuer ist alles dabei.
Womit wir wieder beim Anfang wären: Kamine und Kaminöfen gibt es heute in allen Formen und Farben, mit den verschiedensten Techniken und für jede Location.