Traumberuf Kamin- und Ofenbaumeister

Andrea, 22, November 2024

Die Suche nach dem Traumberuf ist ein wenig wie die Suche nach sich selbst. Jedenfalls zum Teil. Immerhin verbringen wir mit unserer Arbeit einiges an Lebenszeit. Deshalb sollte er uns Freude bereiten, unser Beruf. Ich persönlich finde diese Erfüllung im Handwerk. Es ist wundervoll, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen. Und beim Kaminbau geht es dabei auch noch um etwas ganz Besonderes, nämlich um Feuer, die große Leidenschaft der Menschheit.

 

Teamwork: Kamine skizzieren und planen

Am Anfang eines neuen Kamins oder Kaminofens steht eine Skizze. Diese entsteht nicht etwa im dunklen Kämmerlein, sondern in Zusammenarbeit mit dem Kunden. Gemeinsam bespricht man die örtlichen Gegebenheiten und die individuellen Vorstellungen. Wie soll er sein, der Kamin? Wo soll er stehen? Welche räumlichen Herausforderungen gilt es zu bewältigen? Gibt es einen passenden Schornstein an der richtigen Stelle, oder soll dieser ebenfalls als Komplettlösung mit geplant werden?

 

Im nächsten Planungsschritt erstellt man eine Bau- und Montagezeichnung, die als Grundlage für das Kaminbau-Projekt dient. Diese aufwändige Planungsarbeit wird dann als komplettes Angebot, auch schon mal mit belastbaren Preisen, dem Kunden vorgestellt und dient als Grundlage des Auftrages.

 

Es ist bei diesem Vorgang sehr wichtig, zahlreiche komplexe Zusammenhänge zu berücksichtigen. Da wären, zum Beispiel, die technischen Normen und Sicherheitsvorschriften. Außerdem die Integration der Feuerstätte nicht nur in die Wohnräume, sondern ggf. auch in das Heizsystem, das ist besonders spannend bei wasserführenden Öfen. Und natürlich die Elektrik – Stichwort Steuerungseinheiten und Smart Home.

 

Handwerk: Öfen zusammenfügen, mauern, verputzen

Nun geht es an das Handwerk. Der sorgfältig skizzierte Plan wird umgesetzt. Dazu wird montiert, installiert, verputzt und gemauert. Punktgenaue Arbeit ist Pflicht, die Wasserwaage ist ständig im Einsatz. Kritische Momente erfordern besondere Übung, etwa das Verbinden des Kamins mit dem Schornstein.

 

Etwas entspannter und sinnlicher ist die Arbeit mit den verschiedenen Materialien und Werkstoffen. Zum Beispiel, das Schneiden, Formen und Verbinden von Metall oder Naturstein, das Verlegen von Kacheln, das Mischen und Auftragen von Mörtel.

 

Support und Qualitätskontrolle: Feuerstätten pflegen, warten, reparieren – und weiterentwickeln

Und auch nachdem der Ofen steht, sollte man ein Auge drauf werfen. Zunächst einmal ist es wichtig, dem Kunden gut und verständlich zu erklären, wie man die Feuerstätte bedient, und auch Tipps zur richtigen Wartung zu geben. Im Fall von Defekten und Funktionsstörungen ist aber der Fachmann gefragt. Da geht es dann darum, die Kaminanlage gründlich zu untersuchen, die Ursache des Problems zu ermitteln und den Fehler zu beheben. Dadurch soll nicht nur die Funktionalität wiederhergestellt, sondern auch etwaigen Gefahren vorgebeugt werden.

 

Zu den Aufgaben des Ofenbauers gehört, last but not least, die Qualitätskontrolle. Das ist ein Baustein, der im Grunde jeden Arbeitsschritt begleitet. Dabei wird die Arbeit von der Planung über den Aufbau bis zur Wartung dokumentiert, reflektiert und immer weiter verbessert. An diesem Punkt entstehen innovative Ideen und auch das eine oder andere Patent.